Mittwoch, 14. April 2021

Kacke ballern ;-)

Bei meiner Schweinehaltung fallen auch etliche Mengen an Dünger an. Diesen kann ich wunderbar in den Ackerbau integrieren und dadurch Handelsdünger reduzieren.

 Aber der Reihe nach: Meine Mastschweine fressen zum Großteil (ca. 75-80%) Futter von meinen Feldern (Kukuruz, Gerste, Weizen). Sie scheiden während der Zeit in meinem Stall Kot und Harn aus, das Ergebnis nennt man Gülle. Diese landet dann in einem Sammelbehälter namens Güllegrube. Davon habe ich zwei Stück. Die Gülle ernährt die Pflanzen am Feld, die dann uns Menschen oder den Tieren zur Verfügung stehen. Ein geschlossener sinnvoller Kreislauf ist das.
Befüllung bei mir im Hof

 Im Frühjahr wenn die Vegetation voll durchstartet (jetzt) ist ein guter Zeitpunkt zum Gülleausbringen. Weiters passt es auch im Sommer bzw. Herbst zu Raps oder Begrünungen. Da ist es pflanzenbaulich am besten und der Dünger wird von den Pflanzen gut verwertet.
 Werden durch Gülle unsere Böden überdüngt? In Schweinegülle sind (relativ) hohe Werte von Phosphat zu finden, was super ist, weil ich den Stoff dann nicht künstlich ergänzen muss. Regelmäßig ziehe ich Bodenproben von meinen Feldern. Überall wurden normale Phosphatwerte festgestellt. Obwohl auf unseren Feldern seit über 40 Jahren regelmäßig Schweinegülle verwendet wird! Daher ist bei sachgerechtem Einsatz von Wirtschaftsdüngern Überdüngung also kein Thema! Fazit: Durch sinnvolle Verwendung kann jede Menge mineralischer Dünger eingespart werden. 
 Um Nährstoffverluste durch Ausgasungen zu verringern hatte ich heuer erstmals das Fass der Güllegemeinschaft vom Maschinenring im Einsatz, weil das die Gülle in Streifen ablegt. Zusätzlich hat Vati unmittelbar danach den Dünger mit der Kreiselegge seicht eingearbeitet um Geruchsbelästigungen zu unterbinden. In meinem Stall kommt auch Amagerol GülleMax zum Einsatz. Dieses Mittel belebt die Gülle und durch die Mikroorganismen werden Rotteprozesse eingeleitet, Schwimmschichten und Fäulnis verhindert. Seit dem stinkt meine Gülle auch viel weniger, wie mir schon ein Passant bestätigte. 

 

Auf dem Feld wird demnächst Kukuruz angebaut, hier habe ich seit Herbst 2019 keine Bearbeitung durchgeführt.
Die Schweinegülle besteht zum größten Teil aus Wasser mit darin gelösten Nährstoffen und organischer Substanz sowie einigen Mineralstoffen. Sowohl in der flüssigen als auch in der festen Substanz der Gülle sind die für die Pflanzen wichtigen Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphat (P2O5), Kalium (K2O) sowie Magnesium (MgO) enthalten. Außerdem kommen noch zahlreiche Spurennährelemente vor. Gülle stellt grundsätzlich einen wertvollen Dünger dar, der, wenn er den Pflanzen zeit- und bedarfsgerecht zugeführt wird, den Nährstoffbedarf der Pflanzen decken und damit Erträge und Qualität sichern kann. Zusätzlich wird durch die Gülledüngung Mineraldünger eingespart.  

Gegen Ende der Arbeit am Montagabend (12.4.) setzte dann leichter Regen ein, was optimal ist, weil die Pflanzen schon nach Wasser lechzten.