Sonntag, 22. März 2020

Februar- mein Partymonat

Vor genau einem Monat heiratete meine älteste Schwester Eva. Am Faschingssamstag, 22. Februar 2020 war ein Riesenfest mit hunderten Gästen in der Kirche Niederkreuzstetten. Nach der Agape bei traumhaftem Wetter rund ums Pfarrheim feierten wir im Veranstaltungssaal in Ernstbrunn bis in der Früh.
Die Begeisterung, Freude und die Liebe ist sooo spürbar gewesen.
Trotz der kurzen Vorbereitungszeit von ca. drei Monaten war es ein echt tolles Fest. Das Brautpaar hat Großartiges geleistet und organisiert. Zu einem kleinen Teil war ich daran beteiligt. Als Zeremonienmeister war ich im Vorfeld der Ansprechpartner für die Beiträge (Spiele, Lieder etc.) der Gäste und für einen reibungslosen Ablauf den ganzen Tag über sorgen durfte durch Ansagen usw.  

Meine Schwester Eva ist ja schon immer in meinem Leben präsent und daher dem Blog-Publikum bekannt.
Wer ist jetzt der Bräutigam? Das ist Fredi- Alfred Vielnascher, Weinbauer aus Kollnbrunn, ca. 15km von Kreuzstetten entfernt.

Die beiden lernte sich durch mich vor einiger Zeit bei einem Weinfest kennen. In der kurzweiligen Predigt erwähnte mich der Priester: Er bedankte sich, dass ich "schuld" daran sei, dass wir jetzt alle hier gemeinsam feiern. Das war ein Highlight unter vielen.
Herzlich willkommen in der Familie Fredi!

Eine große Zahl an Gästen- über 200 auf der Tafel und vermutlich die gleiche Anzahl nochmal zusätzlich in und rund um die Kirche- feierten mit.

Danke für diesen unvergesslichen Tag!

 Mit der Hochzeit war es auch nicht getan für mich. Zwei Stupfweine gab es zuvor noch zu stemmen. Stupfwein wird bei uns der Männer-Polterabend genannt. Einer war im Keller von Fredi in Kollnbrunn und zum anderen eine Woche später lud der Brautvater in Kreuzstetten ein. Der war bei mir im Keller, der dadurch in den Wochen zuvor einer Komplettsäuberung unterlag. Das war zwar viel Arbeit, aber auch eine guter Anlass zum Zusammenräumen.
Diese beiden Feiern konnte ich sehr genießen und mich von der super Weinqualität des Schwagers wieder mal überzeugen.

 
 
Ein kleiner Ausschnitt der Gäste
 

Musikkapelle und Lesemaschine sind live dabei. Eva ist aktive Musikerin am Horn und Fredi der Obmann der Weinbaugemeinschaft über 11 Lesemaschinen.
 
Bitte lächeln!
 

Brautpaar mit Trauzeugen

Der erste Hochzeitstanz

 

Rund 60 Autos am Weg nach Ernstbrunn
 
 

 
Ansprache
 
 
 
 

 
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Am letzten Tag im Februar ging es mit einem vollen Autobus zum Semmering zum Schitag. Bei super Winterwetter und guten Pistenverhältnissen konnten wir den Tag genießen und danach in der Zauberbar ausklingen lassen.

Vicky crasht mein Foto. ;-)

Traumhaftes Tagerl.
 

Der Überraschungsmoment wenn dich beim Apres-Ski eigentlich eh bekannte Leute ansprechen und du sie nicht gleich erkennst. ;-)

Hochleithen war auch dort.
 

Das ist nur ein kleiner Auszug was ich in meiner Freizeit im Februar so gemacht habe. Dagegen wird die Fastenzeit und die neue Situation des eingeschränkten sozialen Lebens das genaue Gegenteil dazu.
 Noch zu erwähnen wären unzählige schöne Stunden mit der Familie rund um die Hochzeit, besonders mit den Verwandten aus Spanien. Da gab es zwei Ausflüge zum Rodeln am Semmering, etliche Zeiten am Traktor und im Stall und viele kleinere Dinge und Momente, die so schön waren im vergangenen Monat.


Freitag, 20. März 2020

Bauer oder Chemiker?

Die Überlegung was ein Landwirt nicht alles können soll/muss, kam gestern in mir auf.

Aktuell ging es um meinen Winterraps, der vielleicht mal zu dir nach Hause als Salatöl in deine Küche kommt.
Der Grosse Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) ist ein wichtiger Triebschädling des Rapses. Der Schädling fliegt im Frühjahr in die Rapsbestände und legt die Eier in den jungen Haupttrieb. Die Larven fressen im Inneren des Stängels. S-förmige Krümmungen des Stängels, verbunden mit späterem Aufplatzen, sind typische Symptome eines Befalls. Bei Zuflug muss eine Behandlung zeitnah erfolgen.
Dem Schädling gilt es gegenzuhalten, sonst ist die Ernte im Eimer (A* kann man auch sagen).


 
Also ist es wieder soweit: Die Gelbschalen stehen auf dem Acker, aber warum?

Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: Die Farbe soll Insekten die z.B. die gelben Rapsblüten schädigen anlocken. Je nach Anzahl der zugeflogenen Schädlinge wird entschieden, ob Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig sind oder nicht. In der Schale befindet sich lediglich Wasser mit etwas Spülmittel. Ein Gitter verhindert, dass größere Insekten -Nützlinge wie Bienen oder Hummeln- in der Falle landen. Seit dem Aufstellen habe ich täglich die Schale kontrolliert und Schädlinge abgezählt. Wenn der Befall unbedenklich ist, braucht man keine Pflanzenschutzmaßnahme im Raps.

Das ist der Zuflug von wenigen Stunden.

Sollte es doch zu einer Maßnahme kommen, wird diese am Abend oder in der Dunkelheit ergriffen, sodass Bienen & andere Nützlinge keinen Schaden davon tragen.

Am Mittwoch zeichnete sich schon vermehrter Befall ab, am Donnerstag entschied ich mich für die Maßnahme. Wer glaubt, jetzt kann ich einfach einfüllen und losfahren ist auf dem Holzweg.
Zusätzlich zum Insektizid kommt auch ein Blattdünger mit Bor dazu um die Rapsentwicklung zu fördern. Bor hebt den pH-Wert, das insektizide Mittel braucht aber einen niedrigen Wert für eine bessere Wirkung. Das gelingt durch die Zugabe von Zitronensäure.
Deshalb nahm ich mein neues pH-Wert Testgerät in Betrieb und durch Zugabe der Komponenten stellte ich den Wert auf den Optimalbereich ein. Die Vorbereitung und Ansetzen der Spritzbrühe dauerte genauso lange wie die eigentliche Behandlung am Feld.



 
🔎 Wie ihr seht wird auch nicht einfach drauf los gespritzt 😉 Hier wird sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt bevor Maßnahmen ergriffen werden!

Fazit: Mehrere Tage erfolgte die Schädlingskontrolle, dann die Erkenntnis, dass die Schadschwelle überschritten ist. Ein aufwändiger Ansetzvorgang war nötig und anschließend die Fahrt auf den beiden Feldern in Oberkreuzstetten und Herrnleis.

Während ich so mit der Küchenwaage die Zitronensäure dosierte ging mir die Frage durch den Kopf, ob ich nun Bauer oder Chemiker bin?
Nun ja, die Antwort wird in der Mitte liegen und zeigt die Vielseitigkeit der Landwirtschaft.




Archivfoto, weil ich vergessen habe welche zu machen

Archivfoto




 


Mittwoch, 18. März 2020

Bericht zur Lage der Nation

Vor 14 Tagen war die konstituierende Sitzung des Kreuzstetter Gemeinderat.
Ergebnis der dortigen Wahlen:


Bürgermeister Adolf Viktorik (SPÖ)
Vizebürgermeister Roland Kreiter (SPÖ)

Geschäftsführende Gemeinderäte:
Franz Fallmann (SPÖ)
Andrea Gepp (SPÖ)
Peter Ullmann (SPÖ)
Martin Mathias (ÖVP)
Reinhard Ullmann (ÖVP)

Gemeinderäte:
Hermann Furtner (SPÖ)
Nikolas Gessl (SPÖ)
Herbert Hrbek (SPÖ)
Gerhard Simon (SPÖ)
Monika Wood-Ryglewska (SPÖ)
Thomas Viktorik (SPÖ)
David Wood (SPÖ)
Johannes Freudhofmaier (ÖVP)
Gabi Fallmann (ÖVP)
Roman Kraft (ÖVP)
Hubert Ullmann (ÖVP)
Judith Rührer (Grüne)
Prüfungsausschuss:
Monika Wood-Ryglewska (SPÖ)
Hermann Furtner (SPÖ)
Gerhard Simon (SPÖ)
Johannes Freudhofmaier (ÖVP)
Hubert Ullmann (ÖVP)

Redaktionsausschuss:
Thomas Viktorik (SPÖ)
Herbert Hrbek (SPÖ)
Gabi Fallmann (ÖVP)
Judith Rührer (Grüne)

Folgende Ortsvorsteher wurden ernannt:
Niederkreuzstetten: Vbgm. Roland Kreiter (SPÖ) (wurde später bekannt gegeben)
Oberkreuzstetten: Ludwig Ullmann (SPÖ)
Streifing: Herbert Hrbek (SPÖ)
Neubaukreuzstetten: Gerhard Kaller (ÖVP)


Das Wahlergebnis vom 26. Jänner sehe ich als klaren Auftrag der Wähler, dass Adi Viktorik und sein Team der SPÖ mit der absoluten Mehrheit in Zukunft bestimmende Kraft sein sollen.
Bedanken möchte ich mich bei den 366 Wählern der ÖVP in Kreuzstetten. Dank eurem Auftrag werde ich mich faktenbasiert für meine geliebte Heimatgemeinde einsetzen.
Nach der Sitzung beim anschließenden gemütlichen Beisammensein lernte ich viele Gemeinderatskollegen kennen und unterhielt mich darüber hinaus mit den Zuschauern und Gästen bei einem Glas Wein.
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Das Virus beherrscht unseren Alltag und hat unsere Freiheiten geändert. Auf Gemeindeebene haben sich schon Feuerwehren, Rotes Kreuz und Gemeindeführung zu einer Gruppe in Kreuzstetten gebildet um mögliche kommende Herausforderungen zu meistern. Die Feuerwehren sind auch schon ausgerüstet durch neue Verordnungen für den Einsatz.
Ehrenamtliche bieten an Einkäufe und ähnliches für ältere Personen zu erledigen.
 Egal ob man die Maßnahmen für zu früh oder zu spät befindet, als überzogen oder zu wenig weitreichend erachtet: Klar ist: Wir werden uns daran halten und die neuen Regeln befolgen.
Niemand will angesteckt werden, oder dass seine Liebsten aus der Familie und Freundeskreis krank werden.
Die Berechnungsergebnisse der exponentiellen Ausbreitung macht den Behörden und Regierung zu schaffen, weil im schlimmsten Fall dann keine Spitalsbetten mehr frei sind. Daher soll die Verbreitung durch drastische Mittel wie eben Kontaktreduktion reduziert werden.
Diesen Spruch fand ich ganz passend: „Unsere Großeltern und Urgroßeltern mussten in den Krieg einrücken. Wir müssen auf der Couch sitzenbleiben. Das werden wir schaffen.“

Von den ausgerufenen Maßnahmen bin ich beruflich nicht stark betroffen, da ich meine notwendigen Betriebsmittel noch vorige Woche beschafft habe. Am Feld, im Traktor und im Stall bin ich ohnehin alleine.
Landwirtschaft zählt zur kritischen systemerhaltenden Infrastruktur und darf daher weiter ausgeübt werden unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Und nur die wichtigsten Arbeiten dürfen gemacht werden. Lebensmittelversorgung ist halt einfach wichtig.

Die massivste Umstellung sind für mich die Abende. Jeden Tag aufd Nacht daheim sein, das ist absolut unüblich bei mir. Die derzeitige Situation macht es aber notwendig.
Und fad wird mir sowieso ned. Für neue gute Ideen bin ich trotzdem gerne offen. 


Am Acker geht die Arbeit auch so richtig los... Es geht dahin, die Natur erwacht...