https://derstandard.at/2000096183618/Notenbank-Studie-Bauern-haben-die-groessten-Vermoegen?fbclid=IwAR2W7ntEspIDUR5ZDjkothVYQOBWBVsjxbghoAepluX98Qzxda9l0S71SHQ
Mein Leserbrief als Antwort:
Der Standard-Artikel
„Notenbank-Studie: Bauern stehen beim Vermögen an der Spitze“ bezieht sich auf
eine Studie der Nationalbank und lässt viele Leser glauben, Bauern wüssten
nicht wohin mit ihrem Vermögen.
Traktoren, Maschinen, Wirtschaftsgebäude, Grund und Boden sind
bäuerliche Betriebsmittel und nicht zu verwechseln mit freiem privatem Vermögen.
Auf dieser verzerrenden Basis einen Vergleich zwischen Berufsgruppen
anzustellen finde ich sehr bedenklich.
Die Bauern und Bäuerinnen gehen gewissenhaft jeden Tag ihrer
Arbeit nach, inklusive Wochenende und Feiertage (die Schweine wollen auch zu
Weihnachten gefüttert werden).
Sie gewährleisten Ernährungssicherheit, indem sie beste Lebensmittel produzieren, die sie unter vergleichsweise höchsten Tierschutz- und Umweltstandards erzeugen.
Sie gewährleisten Ernährungssicherheit, indem sie beste Lebensmittel produzieren, die sie unter vergleichsweise höchsten Tierschutz- und Umweltstandards erzeugen.
Wenn die Bauern so vermögend
sind, wundere ich mich schon sehr, wieso dann täglich acht Betriebe in
Österreich schließen.
Herzliche Einladung bei mir am
Hof mitzuarbeiten, mithelfen Einkommen zu erwirtschaften um einfach in „unseren
Schuhen“ zu gehen. Ich würde sofort jemand ein halbes Jahr unentgeltlich
aufnehmen und täglich mitnehmen, damit er dann weiß wovon er spricht. Grund und
Boden unter freiem Himmel (Wetterextreme!) ist unsere Werkstatt.
Die Preise der landwirtschaftlichen Produkte, z.B. bei Milch
liegen dabei mit dzt. 35 Cent pro Liter, auf dem Niveau vor 40 Jahren (ohne
Inflationsabgeltung).
Jeder Bauer würde sich über einen jährlichen Preisanstieg seiner Erzeugnisse im Bereich der kollektivvertraglichen Lohnabschlüsse von 2 bis 4 % freuen, schließlich ist die Situation bei Fleisch, Getreide etc. ganz ähnlich.
Jeder Bauer würde sich über einen jährlichen Preisanstieg seiner Erzeugnisse im Bereich der kollektivvertraglichen Lohnabschlüsse von 2 bis 4 % freuen, schließlich ist die Situation bei Fleisch, Getreide etc. ganz ähnlich.
Die Objektivität vermisse ich,
dass Bauern als „die mit Abstand reichste Berufsgruppe“ dargestellt werden,
ohne grundlegende Zusammenhänge klarzustellen.
Ist den Studienautoren hier ein peinlicher Systemfehler unterlaufen und man hat Betriebskapital mit frei verfügbarem Privatvermögen vermischt- oder wird eine politische Lanze gebrochen zur Unterstützung von Vermögenssteuern?!
Eine Umfrage mit 3000 Telefoninterviews wird wohl kaum die detaillierte Vermögenssituation, geschweige denn die Einkommenssituation der Befragten widergeben. Aber für eine reißerische Schlagzeile hat es gereicht.
--------------------------------------------------------------------------------------------Ist den Studienautoren hier ein peinlicher Systemfehler unterlaufen und man hat Betriebskapital mit frei verfügbarem Privatvermögen vermischt- oder wird eine politische Lanze gebrochen zur Unterstützung von Vermögenssteuern?!
Eine Umfrage mit 3000 Telefoninterviews wird wohl kaum die detaillierte Vermögenssituation, geschweige denn die Einkommenssituation der Befragten widergeben. Aber für eine reißerische Schlagzeile hat es gereicht.
Von einer anderen Geschichte möchte ich berichten: Tragisches passierte in Deutschland- 900 Mastschweine starben:
https://www.waz.de/region/unbekannte-schalten-lueftung-ab-900-schweine-sterben-id216210591.html?fbclid=IwAR3bS2ETPhBDszSr6PPtR5vep0i4n_8sTjQINGnUgurUYjafSVe1qSmMqvg
Falls es Tierschützer bzw. -rechtler waren - und ein Grund zur Annahme ist erfahrungsgemäß gegeben: Wer sonst sollte so etwas tun? - verstehe ich die Doppelmoral dieser Menschen nicht. Einerseits wird dafür gekämpft, dass Tiere selbstbestimmt und frei jeden, den Zweck der menschlichen Ernährung bestimmten, Leidens leben können, andererseits fügen diese Menschen den Tieren solche Qualen zu.
Zynisch könnte man behaupten, sie haben vergessen die Stallbuchten zu öffnen. Das Argument, damit ein Statement gegen die industrielle Tierhaltung zu setzen, zählt für mich hier nicht.
Ich darf auch nicht beim Nachbar einbrechen, weil ich eine Straftat dort vermute. Stalleinbrüche sind unter dem Vorwand eines vermuteten Missstands offensichtlich salonfähig und das macht mich traurig. Sie müssen mit Diebstählen bei Wohnungseinbrüchen verglichen werden, da hiermit Eingriffe in den persönlichen Lebensbereich der Bauernfamilien verbunden sind.
Zusätzlich wurde im aktuellen Fall die Lüftungsanlage außer Betrieb genommen, was ja ohnehin jeder Logik entbehrt.