Sonntag, 31. August 2014

Bauernalltag


Es gibt ja (mehr oder weniger) oft die Volksmeinung, dass Bauern außerhalb von Erntezeiten eine ruhige Kugel schieben. Diese These kann ich damit widerlegen, wenn ich die letzten Tage im Zeitraffer ablaufen lasse.

Das Wetter in der Woche war ja immer wieder von Regen geprägt, somit waren die Zeitfenster der Ackerbewirtschaftung sehr klein. Am Dienstag habe ich gemeinsam mitn Andi den Gemeinschaftstraktor zur Landmaschinenfirma nach Harmannsdorf gebracht, wo auf dem Grubber ein fesches neues Sägerat aufgebaut wurde. Durch Weg- und Wartezeiten waren gleich mal zwei Stunden des Arbeitstags aufgebraucht. Am nächsten Tag holten wir die Maschinen wieder nach Hause, also waren wir wieder ein paar Stunden aus (ohne Gasthausbesuch!).

Eigentlich hätte ich dann durchgestartet mit Bodenbearbeitung und Begrünungsanbau in einem Arbeitsgang, was jetzt durch die neue Technik ja möglich ist, der Himmel wollte aber lieber regnen und somit wurde daraus vorerst mal nix. Deshalb hab ich mir im Hof Arbeit gesucht und gefunden, im Stall ist einiges liegengeblieben, keine dringenden Sachen, aber irgendwann wird auch das nicht wichtige dringend. Die tägliche Stallarbeit mit 1-2 Stunden erwähne ich nicht immer extra. Am Abend war ich auf einem Vortrag über das neue ÖPUL-Programm, ich rechnete mit einer Dauer von 1,5 Stunden, aufgrund der großen Bandbreite und Möglichkeiten des Programms lauschten die anwesenden Bauern auch noch nach 3 Stunden Auftrag aufmerksam den Ausführungen. Auf der Gleichenfeier beim Mike war ich auch eingeladen und somit ließ ich mich natürlich dort auch noch blicken.

Am Donnerstag wurde es dann endlich schön und zu Mittag konnte ich am Feld loslegen. Den ganzen Tag verbrachte ich am Gemeinschaftstraktor mit Grubber und Sägerät. Mit genauer Einteilung, Logistik und Unterstützung durch Vati (Saatguttransport, Stall) erreichte ich dann fast pünktlich um 19h die Singprobe für eine Hochzeit im September. Da der Wetterbericht aber nicht so rosig aussah, nutzte ich das LED-Arbeitslicht und so wurde Feld für Feld weiter abgearbeitet. Mit abnehmender Konzentration stieg die Motivation noch alles fertig zu machen. Kurz nach 2 Uhr waren über 30 Hektar erledigt und ich auch. Nach Versorgung des Traktors legte ich mich beruhigt schlafen. Der nächste Arbeitstag begann dann erst um 7 Uhr, mit den Vorbereitungen zum Wirtschaftsdünger ausbringen, das ich gerne noch vorm Regen erledigt hätte. Am Freitagvormittag spielte ich allerdings mit der Musik ein Begräbnis, was mich arbeitsmäßig zurückwarf, allerdings nach dieser Pause meldete sich die Motivation wenigstens zurück, die nach dem Aufstehen wahrscheinlich im Bett geblieben ist.

Vati hat schon alles perfekt vorbereitet (Traktor mit Güllemixer bereitgestellt usw.), somit konnte ich gleich starten und Faß für Faß ausbringen, während Vati gleich alles einarbeitete, weil das pflanzenbaulich sinnvoll ist um Verdunstungsverluste zu vermeiden.

 
Um in die Marschprobe zurecht zu kommen, wurde der Arbeitstag allerdings recht früh beendet. Als geselliger Musikant gings dann noch mit den Kollegen zum Heurigen, und dann weiter ins Jugendheim. Entsprechend unausgeschlafen, jedoch voller Motivation vor dem Regen noch allerhand zu schaffen startete ich um 6:15! Fast punktgenau mit den Niederschlägen war auch das Feld fertig und ich genehmigte mir zu den Klängen der Regentropfen am Fenster den notwendigen Mittagsschlaf. Dann war noch Büroarbeit angesagt.
 
Unter leichtem Nieseln mit dem Acker noch fertig geworden
Gezeichnet von der anstrengenden Woche fiel ich nach dem Abendfilm ins Bett, diesmal ohne Party. Heute Vormittag war ein ruhiger Frühschoppen und eine hl. Messe in NK zu spielen und jetzt ein gemütlicher Nachmittag.

Was war sonst noch los? Saatgut für den Getreideanbau war zu bestellen, mehrere Telefonate mit Firmen zu führen, auf der Baustelle meldete sich der Hafner an, eine Küche hab ich gekauft, vom Möbelhaus war einer ausmessen da, Dekanatsjugendsitzung wurde geplant, Mitarbeiteressen der Pfarre, ein paar Nacharbeiten vom Kirtag und Ampelparty, der Techniker der Kirchenuhr+ Glockenwerk rief an, dass er zur Wartung kommt, natürlich gerade als ich zum Feld unterwegs war, da half mir dann Pepsch aus der Patsche natürlich hab ich dann bei dem auch vorbeigeschaut um mich um den Zustand unserer Glocken und Uhr zu erkundigen,  und vieles mehr (das ich schon wieder vergessen hab)

Natürlich gibt’s immer wieder Arbeitsspitzen und den ‚normalen‘ Alltag, in richtiger Dosierung macht beides Spaß und das ist im Beruf und im Leben das Wichtigste!

 

PS: Danke für die große (positive und kritische) Resonanz zum vorigen Eintrag.

Montag, 25. August 2014

Abrechnung mit der Ampelparty


Hallo!

Es folgt jetzt keine Aufstellung von Zahlen über Umsatz oder verbrauchte und verschüttete Getränke.

 

Ich hab gar nicht mehr mitgezählt wie oft ich schon gefragt wurde, ob die Ampelparty wieder ein Erfolg war.

Da gibt’s mindestens zwei Ansichten: Die des Veranstalters (der Jugend Oberkreuzstetten) und meine eigene.

Fakt ist, dass heuer erstmals keine Bands waren, sondern ein DJ für die Musik sorgte. Natürlich auch ein anderes Repertoire spielte, während die Livebands bekannte, aber doch ältere Scheiben zum Besten gab versorgte der DJ die versammelte Menge mit, ich sags mal ganz salopp: mit ‚Bumparei‘.

Der Vorstand der Jugend hat sich die Entscheidung heue im Winter/Frühjahr nicht leicht gemacht und das so beschlossen um das Festl rentabel zu halten, weil die Gagen der Bands, doch fast den größten Brocken bei den Ausgaben innehatten. In erster Linie gings aber darum ein junges, neues Publikum anzusprechen- frei nach dem Motto: ‚Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.‘


Meine persönliche Meinung:

Diese Diskussion, ob bei der Ampelparty überhaupt noch Live-Bands spielen sollen, zieht sich ja durch die letzten Jahre, da der Besuch immer mehr abgenommen hat. Wir waren ein Nischenfestl von der Zielgruppe her, 20plus, wenn nicht 25plus waren unsere Gäste, die regelmäßig mit uns zu den Liveklängen von AC/DC oder Den Ärzten abgefeiert haben. Die meisten von denen sind heuer der ‚Ampelparty- The next generation‘ ferngeblieben. Das ist übrigens der neue Name, der mir eigentlich ziemlich taugt, weil schon im Titel auf eine Neuerung aufmerksam gemacht wird. Die nächste Generation. Ja stimmt eh, wenn Live-Musik nimmer passt, dann soll halt ein DJ auflegen. Ist für mich als Gründer, besser gesagt Mitbegründer, der größten Veranstaltung der Großgemeinde klarerweise ein Stich ins Herz. Einiges was wir uns bei den letzten 9 Ampelpartys erarbeitet haben, wird jetzt durch eine Stiländerung weggewischt.

Im Jugendvorstand bin ich zum Glück nicht mehr vertreten, habe mich auch versucht aus der Entscheidungsfindung vor rund einem halben Jahr (mit oder ohne Bands) herauszuhalten, hoffentlich ist das mir gelungen. Ich will nicht so ein alter Depp sein, mit erhobenem Zeigefinger, der sagt: „Des haumma owa nau nie so gmocht!“

Viele richtige Jugendliche hatten den Wunsch nach Veränderung also durchgebracht.

Das Fest ist so verlaufen wie schon so oft. Quasi alles perfekt organisiert, die Bars wurden gestürmt, ebenso die WC-Anlagen, die Securitys waren hauptsächlich mit Personen aus dem Nachbarort beschäftigt, der DJ begeisterte sein Publikum, der Stromausfall auf der Tanzfläche genau zur ‚Rush hour‘ bei Ton und Licht war entgegen einiger Vermutungen nicht inszeniert, sondern das unglückliche Zusammenspiel eines geworfenen Getränks eines Gasts und einer Steckdose, die daraufhin einen Kurzschluss verursachte.

Unser Obmann Rocky und sein Bruder Peter haben wieder einiges geleistet, um nicht sagen zu müssen alles. Rocky, die Verantwortung und Schirmherr für die Organisation. Peter der Mann für alle Fälle managte die Finanzen, die Getränke, sowie die Arbeitseinteilung aller freiwilligen Helfer. Hut ab und danke für euer Engagement.

Das Zusammenräumen in der Früh klappte schon so gut, wie schon ggaaaaaaaanz lange nicht mehr. Viele Leute (aller Altersgruppen) waren da und motiviert, somit wurde wirklich viel geschafft. Einzig den Klowagen wollte niemand putzen, somit sprang ich (wieder mal in die Presche) machte ihn sauber und brachte ihn nach zwei Stunden Schlaf zurück, weil er schon wo anders vermietet war. Samstag und Sonntag war dann wegräumtechnisch erstmals quasi fast Ruhetag.


Das dann heute per SMS/Facebook alle (ca. 40 Mitglieder) ab 14h eingeladen sind zu helfen, liegt ja auf der Hand, wer soll denn sonst, dass  alles wieder putzen, verstauen, zurückbringen.

Ich bin ja auch eher ein schleisiger Knabe heuer punkto zuverlässiges kommen zum Her- und Wegräumen, aber eher aus Altersgründen. Den ganzen Tag stresste ich mich ab um dann (eh zu spät) noch mitzuhelfen beim Abbau. Und was stelle ich fest? Heiße sechs Leute (inkl. mir) haben Vollgas gegeben, aber fast nur Leute der alten Garde. Die Leute, die die ganze Partynacht schufteten, die am Samstag bis weit in den Vormittag hinein noch Technik mit dem Stapler verluden, die täglich beim Aufbauen dabei waren.
Und jetzt soll mir bitte wer erklären warum das Festl jetzt The next generation heißt? Vielleicht weil wir einfach auf die nächste Generation warten?!? Auf die jetztige ist ja offensichtlich nicht so viel Verlass. Ohne mich, das werde ich nicht mehr erwarten. Herzliche Gratulation an die Leute, die ihren Willen durchgesetzt haben: Das Festl ist musiktechnisch geändert, die Arbeit machen eh weiterhin andere/dieselben Idioten.

Das man natürlich auch mal verhindert oder krank sein kann, liegt in der Natur der Sache. Aber warum am Montagnachmittag/abend niemand von den restlichen 34 Leuten wenigstens 2-3 Stunden entbehren kann, macht mich echt traurig. Komischerweise ist beim Aufbau ein extremer personeller Überhang zu verzeichnen, während beim Abbau jeder auf einmal vergessen hat, dass man dort auch hingehen kann. Und das geht schon mehrere Jahre so…
Das ist meine Ansicht in einer momentanen emotionsgeladenen Situation.
 

So und jetzt zu was erfreulicherem. Ein extrem leiwaunder Musikantenkirtag liegt hinter uns. Samstag gaben die 3 Verschärften Gas, während am Sonntag die Ortsmusik Pillichsdorf Blasmusik vom Feinsten darbot und am Nachmittag noch unsere kleine Partie. Das hinter so einem Riesenfest, das einzig vom Musikverein getragen wird, riesiger Aufwand steckt, wird einem erst am Fest selber so richtig bewusst. Danke an alle zahlreichen freiwilligen Helfer, die den Musikverein auf diese Weise unterstützen. Einziger Wermutstropfen war der vergeigte Bieranstich vom neuen Obmann. Vielleicht aber sollten/können wir das mal nach einer Probe einfach in Ruhe probieren… ;-)

 

Jetzt am Samstag war FF-Kuppelbewerb von 23 Gruppen in Hautzendorf. Unsere Mannschaft erreichte den 4. Platz mit dem am Tag 1 nach der Ampelparty niemand gerechnet hätte. Die Feuerwehr Niederkreuzstetten siegte verdient.

Ich hab auch noch Raps angebaut, der kurze Zeit später vom Regen schön eingeweicht wurde. Sonntagvormittag gings nach der hl. Messe zum Frühschoppen bei der Feuerwehr Pillichsdorf, mittags eine Spielerei mit der Musik beim Kellergassenfest und am Nachmittag zur Wohnungseinweihungsfeier in Kreuzstetten meiner Schwester Eva. Und nach dem abendlichen Stallgang hab ich noch auf ‚ein‘ Achterl in die Kellergasse geschaut. Das hat aber ziemlich lang gedauert, weil schlafenlegen brauchte ich mich nicht, weil der Fleischhauer zum Schweineverladen schon kurze Zeit nach mir daheim eintraf.

 

So dicht und intensiv die letzten beiden Wochen waren, gabs doch unzählig schöne Begegnungen mit sympathischen Leuten wie dir. Danke dafür.

 

 

Mittwoch, 13. August 2014

Ernte- und Lagebericht


Ernte- und Lagebericht

 

Die Getreideernte ging im Juli ganz fesch über die Bühne. Das Wetter hat großteils mitgespielt und somit konnte, bis auf kleinere und größere technische Zwischenfälle alles reibungslos geerntet werden.

Mengenmäßig würde ich es mal als übern Durchschnitt bezeichnen und das ist schon ein guter Grund zur Freude.  Allerdings fallen die Preise für die Produkte (z.b: Raps, Weizen) im Moment mehr als das Ertragsplus ausmacht, von einer Win-Win Situation kann man also ned wirklich sprechen. Aber man soll mit dem Zufrieden sein was ist, andere Regionen schwimmen beim Hochwasser davon u.ä.



Dass die Erntezeit mit enormen Kraft- und Zeitaufwand verbunden ist, liegt auf der Hand. Da wird der beste Erntezeitpunkt gesucht, Mähdrescher regelmäßig gewartet, das Getreide zu Hause im Silo eingelagert als Schweinefutter, oder ans Lagerhaus verkauft. Schlußendlich hegt und pflegt man oft ein ganzes Jahr die Pflanzen und möchte dann auch entsprechendes gutes Ergebnis einfahren. Zwischendurch Düngerpreise für die nächste Saison verglichen und dann auch eingekauft,bei der Cold Water Challenge mit dem MV Kreuzstetten mitgemacht,Begrünungssaatgut organisiert, unzählige Telefonate geführt, nebenbei die Übersiedelung meiner Schwester Eva nach Kreuzstetten mitgeplant, diverse Maschinengemeinschaften koordiniert,  abgeerntete Flächen bearbeitet usw.
 
 
Der neue Gemeinschaftstraktor bewährt sich. Einerseits durch gutes Zusammenspiel mit den beteiligten Berufskollegen, andererseits durch nützliche technische Eigenschaften.

Auch auf der Baustelle tat sich einiges, immerhin kam der Estrich und davor gabs noch allerhand fertigzustellen (Fußbodenheizung war nur ein großer Brocken davon) und diese Zeit war echt dicht mit unerledigten Aufgaben. Deswegen musste ich auch einige Abstriche machen, weil Beruf und Haus kurzzeitig Vorrang hatten, konnte ich nicht überall dabei sein, was mich schon ärgerte. Ein paar Mal war ich mir nicht sicher, ob man für die Arbeit lebt oder von der Arbeit lebt.

Als kein Kind von Traurigkeit fand ich aber rasch den Weg in ein schönes Leben wieder. Als der Estrich und die Ernte herinnen waren, folgten einige entspannte Tage. Da wurde keine Party ausgelassen und der Fernseher durfte mich auch wieder berieseln, obwohl echt viel Schrott lief (wie immer).

Und als nächstes Projekt steht schon der Musikantenkirtag in Haus, wo es auch ein bissl was zu tun gibt für mich. ;-)

 Eine Woche drauf ist dann die Ampelparty, wo sich einige nicht sich sind, ob man das noch so sagt. ‚The Next Generation‘ soll auf die Veränderung durch DJ statt Livemusik aufmerksam machen.



 
Die ganze Familie vereint, so geschehen vergangenen Sonntag.

Abschlussfest der Wettkampfgruppe, dauerte aufgrund gelebter Kameradschaft zwölf Stunden.


Auch geregnet hats, der Horizont ist original so, keine Bearbeitung.


Mähdrescher in Pose (für Straßenfahrt)


Hier im Feldeinsatz


Der Estrich verrinnt.


Aussicht auf das herrliche Kreuzstetten.


Eva übersiedeln mit 'der Gerät'.


Stroh führen wie anno dazumals.


DIE Partynacht und Highlight schlechthin des heurigen Sommers- Kirtagmontag in Pillichsdorf!


Wotan ist der Name des süffigen Getränks. 

s GPS laft.


Schwester fährt.


Er mocht a guade Figur.


Selfie bei der Wohnungsparty.
Besuch von Freunden bei 'einem' Achterl, in der Konstellation total glaubwürdig.
 
 


Da war die Welt noch in Ordnung- vergangenen Sonntag traten wir beim Nasslöschbewerb in Kollnbrunn gegen elf andere Gruppen an und gewannen dieses fesche Häferl. Der Montag wäre eigentlich ein klassicher e-Card- Urlaubstag, wäre man nicht extrem ehrgeizig oder selbstständig.
 

 

Sodala, und hier die herzliche Einladung nach Kreuzstetten zu kommen! Immerhin geben sich hier viele Leute echt Mühe
 
Es ist verdammt schwierig eineinenhalb Monate hier unterzubringen, ich hoffe ich habe nichts und niemanden vergessen und entschuldige mich mal gleich dafür.
Es war eine bewegte und schöne Zeit. Gute Nacht.