Mittwoch, 27. April 2016

30er- wie ihn sonst keiner feiert!


Ein Geburtstag, bei mir am 6.4., ist ja meistens was Feines und was worüber man sich freuen kann, oder auch nicht...

In der Vergangenheit hatte ich schon so manches Mal am Karfreitag Geburtstag, oder während meines Präsenzdienstes beim Bundesheer haben wir am nächsten Tag zum Assistenzeinsatz verlegt und mussten am 6.4. um 21:15 im Bett liegen, was uns nicht schwer fiel, weil wir ab 16:30 im Sold-Heim um 70ct pro Flasche Stiegl Bier tranken.

Heuer wars in jedem Fall wieder was ganz Besonderes, hoffentlich Einzigartiges:

In der Nacht zu meinem Geburtstag hin plagten mich Erbrechen und Übelkeit, unwissend wo das herkam (meistens weiß man es ja ;-). Meine Eltern hat es ebenso erwischt, was den Verdacht nahelegte, dass es etwas mit dem Essen zu tun hat. Mein Vater rief in der Früh die Vergiftungsinformationszentrale an und suchte daraufhin gleich das Spital auf, während ich noch Stall- und Feldarbeit erledigte. Die Lebensmittelvergiftung wurde beim Vater diagnostiziert und auch meine Mutter und ich fuhren ins Krankenhaus Mistelbach. Im Laufe des Tages und unter jeder Menge eingeflößter Aktivkohle wurde uns auf ärztlichen Rat hin dringend empfohlen einige Tage zur Überwachung zu bleiben. Dass dies bei einem Landwirt mit Tierhaltung aber gar nicht so einfach geht, berührte das Personal (klarerweise) nicht und sie machten mir mit lieben Worten klar, dass es sehr ernst ist und ich was organisieren sollte.

Sowas ist ja überhaupt kein Problem, wenn alle drei die sich am Betrieb auskennen im Spital liegen… Haha, da hamma alle glacht. Also hab ich zwischen Erbrechen, Durchfall, Glückwunschbeantwortungen (war ja der 30er!) nicht nur einen halben Nervenzusammenbruch übertaucht sondern mal überlegt wer denn da in Frage kommt. Hab dann mal mit meinem Bruder Pepsch telefoniert und die Lage erklärt, da er ja als ausgebildeter Landwirtschaftsfacharbeiter die Qualifikation und das Wissen besaß, früher hat er oft gefüttert. Noch dazu hab ich mit dem Bauer Reini aus Oberkreuzstetten gesprochen, der sich ebenfalls spontan bereit erklärte zu helfen. Dann begann ich wie wild mehrere Stunden lang alles auf Zettel zu schmieren, was es daheim zu tun gibt, wo welcher Kübel steht, in welcher Reihenfolge etc. von Mama holte ich mir noch Detail-Infos, bevor sie überstellt wurde.
Die Schwestern beeindruckte ich jedoch mit meiner Schreibwut und Arbeitswillen- gibt's sowas etwa nur bei Bauern? :-D ;-)

Pepsch hat das gut gemeistert mit Reini daheim im Stall, wir drei Patienten lagen auf Intensiv – Überwachung und erholten uns. Laufend aber nicht allzu oft gab es telefonischen Abgleich, was zu tun ist.

Auslöser für die ganze Vergiftung waren die Blätter der Herbstzeitlosen, die man nicht als Bärlauch ansehen soll, mittlerweile bin ich dahingehend botanisch geschult. Mein Vater hat sie geerntet und auch selber am meisten konsumiert, etwas weniger aß meine Mutter und ich war sehr skeptisch bei dem Erdäpfel-Bärlauchstrudel und hab mich zurückgehalten beim Mittagessen am Tag vorm Geburtstag. Deswegen war da auch kriminaltechnisch alles schnell geklärt, weil nur wir drei davon aßen und das Zeug selbst ernteten (und nicht vom Nachbarn geschenkt bekamen mit den Worten: „Lassts es euch schmecken. ;-)“.

Meinen Vater behielten sie am Längsten im Spital, während meine Mutter und ich noch früher heimdurften, hängt eben auch mit der Dosis zusammen vermute ich. Das Wichtigste, wir sind alle wieder gesund mit guten Blutwerten etc. und sind ohne bleibende Schäden davonkommen. Somit wars für mich einige Tage Spitalsaufenthalt, was ja nicht nur Nachteile hat: Man kann Nachdenken, viel beten, sämtliche Zeitschriften konnte ich endlich lesen, als mir Eva dann auch noch den Laptop brachte, konnte ich überhaupt voll durchstarten und Büroarbeit im Spital mit WLAN machen. Das Geburtstagsanstoßen fiel vorerst aus, wobei sich da bestimmt noch was ergibt.

Im Krankenhaus war ich drei Tage auf der Intensivstation, dort  kam ich ganz gut mit dem jungen Personal zu Recht, auch für den einen oder anderen Scherz war ich aufgelegt, weil ein 30. Geburtstag ja grundsätzlich was Positives ist und ich war ja wirklich sehr bald wieder wohlauf. Nur dass bei mir im Einzelzimmer quasi nie der Fernseher lief verwunderte einige Pfleger, zu der fetten Muse- Playlist die bei mir am Computer lief äußerte sich niemand, obwohl das dort bestimmt ein Novum war.
Und eigentlich kam ich nur an den Ort zurück wo vor 30 Jahren alles begann! :-D

Zuhause angekommen war mein erster Weg durch den Stall, wo alles perfekt erledigt war. Großes Lob an Reini und Pepsch!!!!
Natürlich dauerte es noch einige Tage, bis ich wieder voll belastbar war, so ein mehrtägiger Krankenhaus- Aufenthalt ist dann doch nicht ganz leicht zum Wegstecken.  Einiges ist im Stall liegengeblieben, zum Glück war ich in der Feldarbeit voran und konnte dann vom Spital aus auch den Regen genießen. Aber das Leben ging wieder schnell voran und hatte mich bald wieder fest im Griff.

Auch alle Geburtstagglückwünsche hab ich dann spät aber doch beantwortet- den Geburtstag werd ich wohl NIE vergessen.

Alles in Allem können wir froh und dankbar über den Ausgang sein, weil mit derartigen Vergiftungen ist nicht zu spaßen.
DANKE lieber Gott!

Nachtrag am 27.4., 18h: Danke an das Personal im Krankenhaus, fühlte mich jederzeit gut versorgt, bei gutem Essen.


Freitag, 8. April 2016

Frühjahrsarbeit am Feld

Nachdem die Felder vor einigen Wochen abgetrocknet sind und somit langsam aus dem Winterschlaf erwachten, stand auch schon die Starter- Mineraldüngung an, damit der Raps und das Getreide mit frischen Nährstoffen gleich wegstarten kann. Dabei bin ich in wenigen Tagen mehr als 60ha Felder abgefahren und hab viel von unserm schönen Weinviertel gesehen. 👍
 Danach kam der Sommergerstenanbau. Schlag auf Schlag folgten die Düngergaben zu den Hackfrüchten und die Saatbett-Vorbereitung zur Zuckerrübenaussaat. Leichter Nieselregen führte dann zu einer Zwangspause, die wiederrum zur Mithilfe beim Wegebau rund um den Pfarrhof geschickt genutzt wurde.
Bei weiterem Schönwetter wurden die 15ha Rüben fertig gebaut mit der Sämaschine, die heuer mit zwei anderen Betrieben angeschafft wurde. Auch die ersten Pflanzenschutzmaßnahmen wurden genau platziert, auf mehrere Tage verteilt viele, viele Kubikmeter Gülle ausgebracht und anschließend in den Abend und Nachtstunden unverzüglich eingearbeitet um den Nährstoffverlust so gering wie möglich. Zwischendurch wurde der Flug nach Spanien zur Taufe gebucht, als auch dieser Termin feststand.
Als nächstes stand der Sonnenblumenanbau auf dem Programm, welcher auch durch Vati gut über die Bühne ging.
Diese Woche erledigte ich noch einen Gutteil der Getreideherbizidmaßnahmen und Rapsbehandlungen. Das zwischendurch der Tierarzt da war und auch der Alltag lief, will ich gar ned so betonen. ;-)

Es war ein dichtes Programm, was aufgrund genauer Einteilung und sehr guter betriebsinterner Absprache gut über die Bühne ging. Immerhin konnte ich viele wichtige Privattermine wahrnehmen, entschuldigt, dass ich nicht alles schaffte.

Bei allen Geburtstagsgratulanten darf ich mich herzlichst bedanken! Und auch genau soviel für die spontane Unterstützung an dem Tag.
Es war diesmal ein sehr außergewöhnlicher und bewegter/bewegender Geburtstag, nicht nur weils der 30er war. 😉 Mehr dazu ein andern Mal.

Zuckerrübenanbau mit der Optima V

'...steh zeitig auf und genieß den Sonnenaufgang...' hörte ich von Georg Mayr-Melnhof bei einer Katechese- gesagt getan!

Gülle ausbringen- Morgenstund hat Gold im Mundi!

oder: 'Die Faulen werden am Abend fleißig.' :-D

immer no fleißig ^^

mit Landtechnik aus dem Tullnerfeld- Agrifarm

LED-Beleuchtung --> Sonderanfertigung alá Erich

Saatbettbereitung Teil I

Saatbettbereitung Teil II