Ein Geburtstag, bei mir am 6.4., ist ja meistens was Feines
und was worüber man sich freuen kann, oder auch nicht...
In der Vergangenheit hatte ich schon so manches Mal am
Karfreitag Geburtstag, oder während meines Präsenzdienstes beim Bundesheer haben wir
am nächsten Tag zum Assistenzeinsatz verlegt und mussten am 6.4. um 21:15 im
Bett liegen, was uns nicht schwer fiel, weil wir ab 16:30 im Sold-Heim um 70ct
pro Flasche Stiegl Bier tranken.
Heuer wars in jedem Fall wieder was ganz Besonderes,
hoffentlich Einzigartiges:
In der Nacht zu meinem Geburtstag hin plagten mich Erbrechen
und Übelkeit, unwissend wo das herkam (meistens weiß man es ja ;-). Meine
Eltern hat es ebenso erwischt, was den Verdacht nahelegte, dass es etwas mit
dem Essen zu tun hat. Mein Vater rief in der Früh die
Vergiftungsinformationszentrale an und suchte daraufhin gleich das Spital
auf, während ich noch Stall- und Feldarbeit erledigte. Die
Lebensmittelvergiftung wurde beim Vater diagnostiziert und auch meine Mutter
und ich fuhren ins Krankenhaus Mistelbach. Im Laufe des Tages und unter jeder
Menge eingeflößter Aktivkohle wurde uns auf ärztlichen Rat hin dringend
empfohlen einige Tage zur Überwachung zu bleiben. Dass dies bei einem Landwirt
mit Tierhaltung aber gar nicht so einfach geht, berührte das Personal (klarerweise) nicht und
sie machten mir mit lieben Worten klar, dass es sehr ernst ist und ich was
organisieren sollte.
Sowas ist ja überhaupt kein Problem, wenn alle drei die sich
am Betrieb auskennen im Spital liegen… Haha, da hamma alle glacht. Also hab ich
zwischen Erbrechen, Durchfall, Glückwunschbeantwortungen (war ja der 30er!)
nicht nur einen halben Nervenzusammenbruch übertaucht sondern mal überlegt wer
denn da in Frage kommt. Hab dann mal mit meinem Bruder Pepsch telefoniert und
die Lage erklärt, da er ja als ausgebildeter Landwirtschaftsfacharbeiter die
Qualifikation und das Wissen besaß, früher hat er oft gefüttert. Noch dazu hab
ich mit dem Bauer Reini aus Oberkreuzstetten gesprochen, der sich ebenfalls
spontan bereit erklärte zu helfen. Dann begann ich wie wild mehrere Stunden
lang alles auf Zettel zu schmieren, was es daheim zu tun gibt, wo welcher Kübel
steht, in welcher Reihenfolge etc. von Mama holte ich mir noch Detail-Infos,
bevor sie überstellt wurde.
Die Schwestern beeindruckte ich jedoch mit meiner Schreibwut und Arbeitswillen- gibt's sowas etwa nur bei Bauern? :-D ;-)
Die Schwestern beeindruckte ich jedoch mit meiner Schreibwut und Arbeitswillen- gibt's sowas etwa nur bei Bauern? :-D ;-)
Pepsch hat das gut gemeistert mit Reini daheim im Stall, wir
drei Patienten lagen auf Intensiv – Überwachung und erholten uns. Laufend aber
nicht allzu oft gab es telefonischen Abgleich, was zu tun ist.
Auslöser für die ganze Vergiftung waren die Blätter der
Herbstzeitlosen, die man nicht als Bärlauch ansehen soll, mittlerweile bin ich
dahingehend botanisch geschult. Mein Vater hat sie geerntet und auch selber am
meisten konsumiert, etwas weniger aß meine Mutter und ich war sehr skeptisch
bei dem Erdäpfel-Bärlauchstrudel und hab mich zurückgehalten beim Mittagessen
am Tag vorm Geburtstag. Deswegen war da auch kriminaltechnisch alles schnell geklärt,
weil nur wir drei davon aßen und das Zeug selbst ernteten (und nicht vom
Nachbarn geschenkt bekamen mit den Worten: „Lassts es euch schmecken. ;-)“.
Meinen Vater behielten sie am Längsten im Spital, während
meine Mutter und ich noch früher heimdurften, hängt eben auch mit der Dosis
zusammen vermute ich. Das Wichtigste, wir sind alle wieder gesund mit guten
Blutwerten etc. und sind ohne bleibende Schäden davonkommen. Somit wars für
mich einige Tage Spitalsaufenthalt, was ja nicht nur Nachteile hat: Man kann
Nachdenken, viel beten, sämtliche Zeitschriften konnte ich endlich lesen, als
mir Eva dann auch noch den Laptop brachte, konnte ich überhaupt voll
durchstarten und Büroarbeit im Spital mit WLAN machen. Das
Geburtstagsanstoßen fiel vorerst aus, wobei sich da bestimmt noch was ergibt.
Im Krankenhaus war ich drei Tage auf der Intensivstation,
dort kam ich ganz gut mit dem jungen
Personal zu Recht, auch für den einen oder anderen Scherz war ich aufgelegt,
weil ein 30. Geburtstag ja grundsätzlich was Positives ist und ich war ja
wirklich sehr bald wieder wohlauf. Nur dass bei mir im Einzelzimmer quasi nie
der Fernseher lief verwunderte einige Pfleger, zu der fetten Muse- Playlist die
bei mir am Computer lief äußerte sich niemand, obwohl das dort bestimmt ein
Novum war.
Und eigentlich kam ich nur an den Ort zurück wo vor 30 Jahren alles begann! :-D
Und eigentlich kam ich nur an den Ort zurück wo vor 30 Jahren alles begann! :-D
Zuhause angekommen war mein erster Weg durch den Stall, wo
alles perfekt erledigt war. Großes Lob an Reini und Pepsch!!!!
Natürlich dauerte es noch einige Tage, bis ich wieder voll belastbar war, so ein mehrtägiger Krankenhaus- Aufenthalt ist dann doch nicht ganz leicht zum Wegstecken. Einiges ist im Stall liegengeblieben, zum Glück war ich in der Feldarbeit voran und konnte dann vom Spital aus auch den Regen genießen. Aber das Leben ging wieder schnell voran und hatte mich bald wieder fest im Griff.
Natürlich dauerte es noch einige Tage, bis ich wieder voll belastbar war, so ein mehrtägiger Krankenhaus- Aufenthalt ist dann doch nicht ganz leicht zum Wegstecken. Einiges ist im Stall liegengeblieben, zum Glück war ich in der Feldarbeit voran und konnte dann vom Spital aus auch den Regen genießen. Aber das Leben ging wieder schnell voran und hatte mich bald wieder fest im Griff.
Auch alle Geburtstagglückwünsche hab ich dann spät aber doch beantwortet- den Geburtstag werd ich wohl NIE vergessen.
Alles in Allem können wir froh und dankbar über den Ausgang
sein, weil mit derartigen Vergiftungen ist nicht zu spaßen.
DANKE lieber Gott!
Nachtrag am 27.4., 18h: Danke an das Personal im Krankenhaus, fühlte mich jederzeit gut versorgt, bei gutem Essen.
Nachtrag am 27.4., 18h: Danke an das Personal im Krankenhaus, fühlte mich jederzeit gut versorgt, bei gutem Essen.