Liebe Kreuzstetter und Kreuzstetterinnen!
Themen, die uns am Herzen liegen:
Die notwendige Winterfeuchtigkeit war durch entsprechende Niederschläge im Winter 2017/18 zum Glück vorhanden, dann folgte aber die absolute Trockenheit. Bei der Bestellung der Felder zur Aussaat mussten die Landwirte viel Fingerspitzengefühl zeigen um mit der Ressource Wasser sparend umzugehen. Immerhin kostet jede Bodenbearbeitung wertvolle Feuchtigkeit. Wo die Saat feuchte Erde erreichte, wuchs sie zu Beginn auch zufriedenstellend. Die anschließende Hitze und Trockenheit machte allen Pflanzen schwer zu schaffen. Bei den Zuckerrüben schädigte der Derbrüsselkäfer, dessen natürlicher Feind ausreichend durchfeuchteten Boden benötigt, im ganzen Weinviertel großflächig den Aufwuchs, der nochmalige Anbau führte nicht immer zum Erfolg.
Bei Getreide waren enorme Ertragseinbußen zu verzeichnen, die durch die hohe Qualität nicht ausgeglichen werden konnten. Mais und Zuckerrüben konnten die geringen Niederschläge im Sommer optimal nutzen und sind noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Für die Kürbisse und Erdäpfeln kam der Regen zu spät, zusätzlich zum massiven Schädlingsbefall mit Erdäpfelkäfer und Drahtwurm. Auch in den nicht bewässerten Hausgärten wurden die Auswirkungen durch das trockene und heiße Wetter sichtbar. Anstatt satter grüner Rasenfläche gab es vielerorts braune verdorrte Flecken zu sehen.
Biodiversität
Der Boden im Bezirk
Mistelbach bietet eigentlich gute Voraussetzungen dafür, Regenwasser zu speichern.
Werner Rubey von der Abteilung für Wasserbau in Niederösterreich erklärt das:
„Der Lössboden hat eine hohe Speicherkapazität. Damit er aber auch Wasser
aufnehmen kann, muss es langsam – über mehrere Tage hinweg – regnen.“
Auf den Feldern bemühen sich die Bauern durch um einen Mix an
gezielten Maßnahmen, das vorhandene Wasser zu speichern und sparsam damit umzugehen.
Durch den Anbau von Zwischenfrüchten in Form von Begrünungsmischungen mit bodenlockernden
Pflanzen ist der Boden bedeckt und dadurch geschützter vor Sonne, Erosion durch
Wind und Wasser bei Starkregenfällen- Die Blätter reduzieren die Energie des
Niederschlages und die Aufprallwirkung der Regentropfen. Die Wurzeln schaffen
mechanischen Zusammenhalt und erhöhen das Wasseraufnahmevermögen des Bodens.
Auch das Wild findet in den hohen Begrünungen ein Rückzugsgebiet.
Die blühenden Pflanzen werden von Insekten und Bienen gerne angenommen. Zusätzlich wird der Humusaufbau gefördert, weil die Bodenlebewesen wie der Regenwurm das organische Material umwandeln in wertvollen Humus, der die Wasserspeicherfähigkeit zusätzlich erhöht.
Auch das Wild findet in den hohen Begrünungen ein Rückzugsgebiet.
Die blühenden Pflanzen werden von Insekten und Bienen gerne angenommen. Zusätzlich wird der Humusaufbau gefördert, weil die Bodenlebewesen wie der Regenwurm das organische Material umwandeln in wertvollen Humus, der die Wasserspeicherfähigkeit zusätzlich erhöht.
Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch abwechslungsreiche Fruchtfolgen ist für die Landwirte selbstverständlich und unerlässlich.
Bei Reihenkulturen wie Mais oder Erdäpfeln laufen die Versuche durch Einsaaten von Gräsern zwischen den Reihen oder durch technische Maßnahmen (Querdammhäufler) um den Boden vor Erosion zu schützen. Bodenerosion ist neben der Versiegelung von Böden und dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit einer der wichtigsten Aspekte einer nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Umwelt.
Auch der Wald leidet bei massiver Trockenheit. Viele Bäume werden dürr und sterben ab, besonders die Buchen sind in unseren Mischlaubwäldern rund um Kreuzstetten stark betroffen. Aber auch die Schwarzföhre, das einzige eingetragene Naturdenkmal (seit 1927!) in Kreuzstetten ist schon stark angezählt.
„In Gegenden mit Fichten richtet der Borkenkäfer immensen Schaden an. Langfristige Gegenstrategie kann nur ein Mischwald mit verschiedenen Baumarten sein.“, schreibt Prof. Dr. Manfred Lexer, Leiter des Institut für Waldbau an der BOKU in einer Fachzeitschrift.
Die lange Trockenheit
macht sich jedenfalls auch im Weinbau bemerkbar. Die Lese hat dieses Jahr schon
etliche Wochen früher begonnen. Die hohen Temperaturen bei der Ernte stellten
die Winzer vor die Herausforderung die Gärung in geordnete Bahnen zu lenken, da
sind Außentemperaturen um die 30 Grad nicht gerade dienlich.
Die Bauern zählen den Regenwurm zu ihren fleißigsten Mitarbeitern auf den Feldern.
Mit dem Wohlwollen der Gesellschaft sowie den passenden Werkzeugen und Mitteln kann Österreich auch weiterhin mit gesunden qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgt werden, die unter strengsten Standards und Kontrollen produziert werden. Geraten diese Überlegungen ins Hintertreffen, bekommen wir Lebensmittel importiert aus Ländern mit schwer kontrollierbaren Umwelt- und Sozialstandards.
Die Landwirte werden sich
auf veränderte Produktionsbedingungen einstellen und auch entsprechende Wege
einschlagen und dabei auf bewährte und zuvor genannte Strategien setzen und
auch einiges Neues ausprobieren.
Für eine Gemeinde, wo uns
die Natur wichtig ist
Martin Mathias (ÖVP
Kreuzstetten)
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