Vor einigen Tagen war ich auf einer Kundgebung, wo diese Themen klar angesprochen wurden:
‚Verwaltungsreform jetzt!‘
heißt die Initiative, die von einem engagierten Wiener ins Leben gerufen wurde und schon von über 22.000 Personen unterschrieben wurde.
Auf www.verwaltungsreform-jetzt.at findet man die Forderungen, auszugsweise stelle ich sie hier vor.
Gefordert von den Parlamentariern werden, dass sie endlich jenes überfällige politische Großprojekt professionell aufsetzen, das die nötigen Finanzmittel freimacht:
·
dass
sie eine massive Erhöhung der Staats- und Verwaltungseffizienz und den
·
umfassenden
Abbau von Privilegien in allen öffentlich finanzierten Bereichen beschließen,
·
einen
professionellen, detaillierten, quantifizierten Aktionsplan ausarbeiten
lassen,
·
diesen
ebenfalls im Parlament beschließen
·
und
zügig abarbeiten.
·
Verwendet
endlich die bereits ausgearbeiteten Konzepte der von Euch selbst beauftragten
Experten (WIFO, IHS, Rechnungshof, ebenso die Ergebnisse des Verfassungskonvents).
·
Organisiert die
längst überfällige Effizienzaktion aufgrund der Fülle der Aufgaben
professionell als Gesamtprojekt mit vielen Teilprojekten. So, wie man es auch
in der ungeschützten Privatwirtschaft machen würde - aber unter straffer
politischer Führung.
·
Abgeordnete
zum Nationalrat: Eure umfassende gesetzgeberische Reformarbeit ist besonders
gefordert, da eine Unzahl von Gesetzen in Richtung auf effizientere
Umsetzbarkeit intelligent geändert werden müssen.
Ein Video von der
Kundgebung gibts auch: https://youtu.be/Z3ouS672mjo
Die Veranstaltung erreichte leider nicht die großen
Massen, dafür lag sie mit ihren Forderungen goldrichtig. Vor den Karren
gespannt waren sogenannte Steuersklaven (die fleißig ins System einzahlen-
Österreich liegt mit einer Abgabenquote von 45% im weltweiten Spitzenfeld) auf
der Kutscherbank saßen Vizekanzler und Kanzler, und die eigentlichen Machthaber-
die Landeshauptleute, dargestellt durch Pröll und Häupl waren hinten auf dem
Wagen und peitschen die Regierung.
So läuft das in Österreich: (Liste erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit)
·
Wir (also der Staat) geben seit Jahr(zehnt)en mehr
Geld aus, als wir einnehmen,
·
schießen zu den Pensionen einen beträchtlichen Teil
Bundesgelder zu, weil es sich mit den Beiträgen der Otto Normalverbraucher ja
hint und vorne nicht mehr ausgeht, da das Verhältnis Arbeitender und
Pensionisten immer weiter auseinander klafft.
·
Wir leisten uns neun Bundesländer samt aufgeblähten
Verwaltungsapparaten und beschränkten Kompetenzen.
Wie reagiert
die Politik?
Quer durch
alle Lager mit Verzögerungstaktik- dadurch werden die Probleme aber nicht weniger,
sondern nur größer.
Der
Finanzminister sagt ganz richtig: Wir haben kein Einnahmen- sondern ein
Ausgabenproblem. Und ändern tut sich allein mit dieser Feststellung aber auch
nichts.
Noch besser
der Sozialminister, der unlängst im ORF Radio sagte, dass das Pensionssystem
gut abgesichert und auch in Zukunft ein Erfolgsmodell ist. Geht’s noch??
Die
Tagespresse sprach über Faymann von einem Kanzler der Rekorde: Rekordarbeitslosigkeit,
Rekordverschuldung, Rekordausgaben. Trotz des satirischen Hintergrund der
Webseite ist diese Feststellung, wohl nicht ganz unrichtig.
Die Regierung
stellte uns im Frühjahr ihre Steuerreform vor und beschloss diverse (ganz
richtige) Entlastungen der Bürger. Wenn es um die Gegenfinanzierung ging, wurde
es schnell leise mit handfesten Zahlen. Da war die Rede von Betrugsbekämpfung,
Registrierkassen usw. Schön und gut, aber die großen Sprünge erwarte ich davon
nicht. Also wieder die Verschuldung angeheizt.
Auf einzelne
politische Lager brauche ich mich gar nicht einzuschießen, weil es ja überall
gleich abläuft: Kein Politiker schafft sich (und seine Kompetenzen) selber ab. Vielleicht aus (begründeter) Angst bei der nächsten Wahl dafür eine ‚Watschn‘ zu kassieren, aber immer so weiterzuwurschteln wird uns aus dem Teufelskreis nicht herausholen!
Zwei Berichte
die den österreichischen Weg ganz gut aufzeigen:
Die Rufe von Rechnungshof werden nicht beachtet und die Vorschläge von unzähligen Reformkommissionen aus der Vergangenheit werden einfach in der Schublade vergessen:
http://www.format.at/wirtschaft/oesterreich/rh-praesident-moser-fahren-wand-5676207Oder hier demonstrieren Landeshauptleute ihren Eigenwillen und Macht in ungenierter Weise:
Die
Vorschläge liegen am Tisch liebe Politik. Ich hoffe es gelangt etwas zur Umsetzung, weil ansonten wir Jungen noch allerhand davon ausbaden müssen.
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