Mittwoch, 8. Februar 2017

Landraub Dokufilm

Unlängst sah ich einen spannenden Film: Landraub - Die globale Jagd nach Ackerland


http://tvthek.orf.at/profile/dokfilm-Landraub/13886351/Landraub-Die-globale-Jagd-nach-Ackerland/13911495/Landraub-Die-globale-Jagd-nach-Ackerland/13973303


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Auszug aus dem Inhalt:


Ackerland wird immer wertvoller und seltener. Seit der Finanzkrise 2008 hat das globale Finanzkapital die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt.
Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren, indem sich die Reichsten der Welt Zugriff auf die wichtigste Ressource dieser Welt sichern. Statt Bauern bestimmen Profitinteressen über die Böden. Wenn wir den Raubzug nicht verhindern, werden unsere Lebensgrundlagen zerstört.
 
Der Film von Kurt Langbein und Christian Brüser porträtiert die Investoren und ihre Opfer. Die einen sprechen von gesundem Wirtschaften, Sicherung der Nahrungsversorgung und Wohlstand für alle. Die anderen erzählen von Vertreibung, Versklavung und vom Verlust der wirtschaftlichen Grundlagen.
Landraub erzählt in großen Bildern von den Folgen.
 
Äthiopien
Die Böden werden für GPS gesteuerte Maschinen im großen Stil eingeebnet, der Verbrauch an Wasser, Chemie und Energie ist in der Agrarindustrie enorm. Für jede eingesetzte Energieeinheit können bei der industriellen Landwirtschaft nur drei Energieeinheiten geerntet werden, bei der kleinbäuerlichen dagegen sieben Mal mehr.
 
Sierra Leone
Eine Fläche halb so große wie Europa wurde bereits aufgekauft, die Bauern und indigenen Völker mussten weichen. Statt Nahrung für die Region anzupflanzen, wird im großen Stil für die Märkte der wohlhabenden Länder produziert.
 
Palmölplantage in Malaysia
Es sind Programme der EU, die zu Mega-Plantagen für die Biosprit-Erzeugung und zur Zuckerproduktion führen. Und es sind Entwicklungshilfe-Gelder aus Österreich, mit denen Super-Reiche ihre Investitionen absichern.
 
Landraub wühlt auf, macht nachdenklich und animiert zum aktiven Tun. Der Widerstand gegen "Landgrabbing" wird kräftiger und lauter.


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Der Film machte mich sehr nachdenklich über die Zustände und Abläufe in unserer Welt. Wie schlimm muss das sein, wenn Leute von ihrem Land vertrieden werden.


Wenn sich jemand die 90 Minuten für den Film nimmt, was ja nicht viel ist, angesichts vielleicht ansonsten verplemperter Zeit, der wird ähnlich beeindruckt sein wie ich.
 
Ich hab da weder die Fakten gecheckt (Äthiopien würde mich interessieren), noch mich mit den Hintergründen eingehend beschäftigt.
Was mich allerdings schon stört, wenn der grüne EU Abgeordnete Häusling eine Diskussion vom Zaun brechen will- flächenmäßig Groß- gegen Kleinbauern, diese Diskussion entbehrt sich in unseren österreichischen Breiten bestimmt.
Die Meinung das in den EU-Oststaaten bestimmt noch viele Verbesserungen bei der Verteilung öffentlicher (Agrar)gelder besteht, teile ich nahezu ungeschaut. (Korruption, mangelnde Kontrolle etc.)


Alles in allem eine empfehlenswerte Doku- da lernt man unser Österreich dann wieder schätzen, trotz so mancher 'Schwierigkeit'.





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