Auszug aus der Homepage der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, weiter unten erkläre ich meinen Versuch:
Begleitsaaten im Raps: Die Lösung für alle Probleme?
- Reduktion der Düngung: Raps ist eine sehr stickstoffbedürftige Pflanze. Wenn die Begleitpflanzen Leguminosen sind, können diese noch im Herbst Stickstoff aus der Luft fixieren. Je niedriger der Gehalt an mineralisiertem Stickstoff im Boden ist, desto höher ist die Fixierungsleistung.
- Unkrautunterdrückung: In Lücken zwischen den Rapspflanzen können Unkräuter keimen. Wenn dort Begleitpflanzen wachsen, bedecken diese zusätzlich den Boden und verringern die Keimung und Entwicklung von Unkräutern.
- Bodenpilze - Mykorrhiza: Es ist vorteilhaft, wenn Kulturpflanzen eine Symbiose mit nützlichen Bodenpilzen eingehen (Mykorrhiza). Diese sollte daher bestmöglich gefördert werden. Raps ist aber ein schlechter Mykorrhizierer. Die Begleitpflanzen (z.B. Kleearten) hingegen ernähren die Bodenpilze im Herbst.
- Pflanzenentwicklung - Winterhärte: Begleitpflanzen verringern die Gefahr, dass sich Raps in einem warmen, feuchten Herbst überwächst und somit frostgefährdet ist.
- Schutz über den Winter: Die Begleitpflanzen sind grundsätzlich abfrostend. Sie erbringen ihre positiven Leistungen im Herbst und frieren im Winter ab. Im Frühjahr wird der von den Leguminosen fixierte Stickstoff mineralisiert und steht den Rapspflanzen zur Verfügung.
- Biodiversität: Der Anbau von verschiedenen Pflanzenarten erhöht die Biodiversität.
- Bodenaufbau & Lebewesen & Humus: Die Begleitpflanzen verbessern die Durchwurzelung des Bodens und bilden Biomasse, die als Futter für das Bodenleben oder den Humusaufbau wichtig ist.
- Förderung im neuen ÖPUL ab 2023?
Derzeit ist geplant, die Ansaat von Begleitsaaten ab dem Jahr 2023 im Zuge der neuen ÖPUL-Maßnahme "Begrünung von Ackerflächen - Zwischenfruchtanbau“ zu fördern, wenn mind. 3 Mischungspartner aus mind. 2 Pflanzenfamilien angebaut werden und wenn kein Herbizideinsatz im Jahr der Anlage erfolgt. - Für Bio- und konventionelle Betriebe
Wenn Raps im biologischen Anbau angebaut wird, werden keine Herbizide eingesetzt, Begleitsaaten sind daher jedenfalls möglich. Begleitsaaten sind durch einen angepassten Herbizideinsatz, aber auch für konventionell wirtschaftende Betriebe realisierbar.
Fazit
Daher unser Rat: Versuche anlegen und Erfahrungen sammeln und mit den Standeskollegen teilen - frei nach dem Zitat von Laozi (chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.):
- "Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.“
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Heuer wagte ich erstmals den Versuch einer Rapsbegleitsaat. Zuerst baute ich mit der Drill- Sämaschine den Raps an. Gleich danach baute ich mit selbiger Maschine eine Mischung aus Peluschke, Öllein, mehreren Kleearten, Ramtillkraut, Buchweizen und Ackerbohne an.
Allerdings lief nicht alles nach Plan: Es begann vielversprechend, aber am Tag nach dem Anbau fegte das heftigste Gewitter seit über zehn Jahren über unseren Ort Kreuzstetten und vernichtete meinen Raps und zum Teil die Begleitsaat. Den Raps baute ich nach Abtrocknen der Felder nochmal an und er entwickelte sich zum Glück prächtig. Für eine Neuanlage der Begleitsaat fehlte mir die Motivation und schlichtweg die Zeit.
Wochen später konnte ich feststellen, die Begleitpflanzen haben das Unwetter eigentlich ganz gut überstanden, trotzdem ist kein flächendeckender Bestand mehr vorhanden. Der wäre für eine bessere Aussagekraft über den Nutzen nötig.
Erste Zwischenbilanz: Im Herbst konnte ich leider keine Schadinsekten vergrämende Wirkung feststellen. Das kann aber auch auf die suboptimalen äußeren Umstände zurückzuführen sein.Trotzdem bin ich begeistert von der Mischkultur (mit all den positiven Eigenschaften wie oben beschrieben), diese Herangehensweise hat Potenzial.
Öllein ist die dünne Pflanze mit kleinen Blättern. Ackerbohne ist hoch und hat große Blätter. |
Durch die Knöllchenbakterien spare ich Handelsdünger ein. |
Auch die Pilze fühlen sich am Acker wohl! |
Ich halte euch am Laufenden oder erkundige dich einfach bei mir wie es ausschaut am Rapsfeld.
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