Sonntag, 7. März 2021

Frühkartoffel Anfang März!?

Der Bauer Lorenz Mayr aus Steinebrunn in NÖ hat heute früh völlig zurecht seine Verwunderung kundgetan. Er schreibt dazu auf seiner Facebookseite:

Bericht und Video von Lorenz Mayr auf Facebook (HIER klicken)

"Heurige aus Österreich sind ein Genussprodukt und schmecken so wie man sich einen heurigen Erdäpfel vorstellt. Darauf kann man sich noch bis Ende Mai freuen. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. 😉
Seit einigen Tagen liegen Frühkartoffeln in den Regalen. Diese stammen aus Ägypten und sind durch die geografische Lage und Produktion in der Wüste im Winter nun schon fertig. Mit dem Geschmackserlebnis österreichischer Heurige können sie bei weitem nicht mithalten.
Ich habe einen Tipp für alle Konsumenten. Es lohnt sich die Verpackung genau anzusehen 👀 und das Etikett genau zu lesen. Abgepackt in Österreich heißt nicht, dass auch das Lebensmittel darin aus unserem Land ist. Bei den Frühkartoffeln jetzt steht Herkunftsland Ägypten am Etikett. In Österreich beginnt gerade erst das Pflanzen der ersten Partien, die Ende Mai / Anfang Juni als Heurige angeboten werden. Folglich können im März noch keine Heurigen aus Österreich im Supermarktregal sein. Diese sind alle aus dem Ausland.
Wir können die Versorgung mit heimischen Erdäpfel lückenlos sicherstellen! Darüber habe ich schon Ende Jänner berichtet und gemeinsam mit der IGE (Zusammenschluss von Erdäpfelbauern) auch den Handel darüber informiert. Es haben einige Gespräche stattgefunden, die wie man nun sieht auf wenig Solidarität zur heimischen Produktion bei den Verantwortlichen stießen.
Mir ist überhaupt nicht klar, warum Erdäpfel mit deutlich niedrigeren Umwelt- und Humanstandards klimaschädigend importiert werden, wenn wir genügend österreichische Ware zur Verfügung haben. Das schwächt die heimische Landwirtschaft und gefährdet in weiterer Folge die Versorgungssicherheit in unserem Land!
Ganz spannend finde ich das Penny Prospekt. Sie schreiben heuer wenigstens nicht mehr darauf, dass sie saisonal und regional sind. Da haben sie etwas aus dem letzten Jahr dazu gelernt. Das freut mich.
Doch wie es sich vereinbaren lässt, auf einer Seite 6 Produkte anzubieten die mehrheitlich nicht aus Österreich stammen und daneben Werbung für Blühendes Österreich zu machen mit dem Titel „10 Jahre Ich bin Österreich“ würde ich auch gerne wissen. Ich hoffe sie haben im Geschäft genügend Artikel in dem Sortiment „Ich bin Österreich“ um die halbierten Entschädigungen an die Landwirte zur Unterstützung der Artenvielfalt wieder auf ein akzeptabeles Niveau zu bringen." Ende von Lorenz Mayr Beitrag.
 
Ein Facebooknutzer spricht mir (Motz Martin Mathias) aus der Seele und schreibt dazu: "Die Vorschriften und Auflagen für die inländische Produktion werden immer mehr verschärft, aber bei Import Ware ist es völlig egal wie produziert wurde. Das ist Wettbewerbsbenachteiligung."
 
Es hatte in Oberkreuzstetten heute sieben Grad minus, der Boden ist hart gefroren und die Werbung suggeriert uns "Frühkartoffeln." Aus Österreich sind die ganz bestimmt nicht. Die österreichischen Erdäpfeln gibt es ausreichend- wir bräuchten eigentlich nichts importieren.
Warum liegen sie dann trotzdem in den Regalen?
 
 
 
 

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